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Transport einer Grossanlage

Logistische Meisterleistung

Transport einer Grossanlage

1. Juni 2024

Chief Technology Officer

Lange vor der ersten Schweissnaht, nämlich beim Konstruieren der Anlagen, achten wir darauf, dass unsere Maschinen in die sogenannten Container-Masse passen. Das ist nötig, weil jede Meile auf der Strasse 800’000 Dollar kosten würde und ganze Ampelanlagen umgebaut werden müssten.

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Eine Pyrolyse-Anlage geht auf Reisen. Eine Stabile Verpackung und eine feste Folienhülle schützen die Anlage während des mehrwöchigen Transports per LKW und Schiff. Zieldestination ist Australien.

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Eine Pyrolyse-Anlage geht auf Reisen. Eine Stabile Verpackung und eine feste Folienhülle schützen die Anlage während des mehrwöchigen Transports per LKW und Schiff. Zieldestination ist Australien.

Aufwendiger Transport

Wenn ich eine Anlage plane, weiss ich, dass sie nicht bei uns in Tangstedt bei Hamburg bleiben wird. Nach dem Bau in unserer Halle muss sie so effizient wie möglich an ihren Bestimmungsort gelangen. Die Vorbereitung für den Transport ist aufwändig. Selbst dann, wenn eine kleinere Anlage für uns selbst, also für den Betrieb hier in Deutschland, gebaut wird. Unsere aktuelle Pyrolyse-Anlage hat einen Durchsatz von 5 Tonnen pro Tag und wiegt mit allen Nebenanlagen um die 15 Tonnen.

Der grösste Reaktor, den wir bauen können, ist 32 Meter lang und wiegt mit allem drum und dran 120 Tonnen.

Industrielle Grossanlagen

Eine ganz andere Hausnummer sind industrielle Anlagen. Das grösste, was wir heute bauen und transportieren könnten, ist ein Reaktor mit 5.5 Tonnen Durchsatz pro Stunde. Er ist 32 Meter lang, hat 3.8 Meter im Durchmesser und wiegt mit allem drum und dran 120 Tonnen. Damit stossen wir an die Grenze, was verschiffbar ist.

Auf der Strasse ist so ein Ungetüm noch schwerer zu transportieren. In den USA zum Beispiel würde eine Meile ca. 800’000 Dollar kosten, gemäss des Spezialunternehmens, das für uns den Strassen-Transport übernimmt. Das ist zu viel, dass sich so ein Transport lohnen würde.

Weil alle unsere Anlagen transportfähig und einfach zu montieren sein müssen, setzen wir uns ein Limit: Alle Teile einer Anlage müssen maximal 12 Meter lang, 2.3 Meter breit und 2.4 Meter hoch sein. Damit passt jeder Teil in einen 40-Fuss-Container.

Schwankende Temperaturen, Salzwasser und hohe Wellen. Davor müssen wir unsere Hightechanlage schützen, damit sie nach fünf Wochen nicht mit Rost ankommt.

Vor und nach dem Transport übers Meer müssen die Container mit Lastwagen transportiert werden. Bei der Planung und der Konstruktion müssen wir darum auch die Aufteilung des Gewichts berücksichtigen. Unsere Anlagen müssen also nicht nur funktionieren und die geforderte Qualität erreichen, sondern auch den logistischen Einschränkungen gerecht werden.

Ich sorge mit meinem Team in Hamburg auch dafür, dass am Ende in Melbourne die Teile der Anlage nebeneinander aufgestellt, verbunden und in Betrieb genommen werden können.

Transport übers Meer

Bevor es so weit ist und die Reise in die USA oder nach Australien beginnen kann, packen wir alle Teile der Anlage zuerst in Folie ein, um sie vor Feuchtigkeit von aussen zu schützen. Auf der Innenseite verwenden wir ausgleichendes Füllmaterial und Trocknungsmittel, damit unter der Folie kein Kondenswasser bei Temperaturschwankungen entsteht. Wir wollen ja nicht, dass die Maschinen zu rosten beginnen und nach ein paar Wochen auf dem Meer mit Schäden ankommen.

Unser Job ist erst getan, wenn alles läuft: die Anlage und die Kreislaufwirtschaft.

Da es auf dem Meer schnell zu Wetterumschwüngen mit hohen Wellen kommen kann, schützen wir die Anlage auch vor Stössen. Man kann sich das so vorstellen, als ob wir um die Teile der Anlage herum eine Art Gartenhäuschen bauen. Hervorstehende Teile müssen zusätzlich gepolstert werden. Die Transportkosten und die Transport-Emissionen sind dank unserer Planung am Ende vergleichbar mit allen anderen Produkten, die auf den Weltmeeren unterwegs sind.

Unterstützung vor Ort

Falls Sie zu den Menschen gehören, die eine Anlage bei uns kaufen, dann werden wir Sie nach dem Aufbau nicht einfach alleine lassen. Zu unserem Konzept gehört es, dabei zu helfen, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft am Produktionsstandort aufzubauen. Unser Job ist also erst getan, wenn alles läuft. Denn Ihr Erfolg ist auch unserer.

In Australien machen wir das zum Beispiel gerade mit dem Entsorgungsspezialisten . Der Betrieb ist nach einer Testphase so gut angelaufen, dass wir schon bald wieder die Reise nach Australien antreten. Dieses Mal mit mit vier 40-Fuss-Containern im Gepäck.

Autor

Ben Richters

Chief Technology Officer

Verwaltungsrat

Nach seiner technischen Ausbildung und dem Sammeln der ersten Berufserfahrung im Automobilsektor zog es Ben Richters in den Maschinenbau. Als diplomierter Ingenieur verschob sich sein Fokus auf den Anlagenbau, speziell für die Petrochemie. Ab 2015 war er selbst Unternehmer in der Green Tech Circular Economy Industry. Als Entwickler des Prototyps der enespa-Pyrolyseanlage trat er Mitte 2022 in die enespa ein. Sein Ausgleich zum Alltag findet er im, aufgepasst, Holzbau. Am wohlsten fühlt er sich gemeinsam mit seiner Familie am Hamburger Hafen.

Wie's weitergeht? Das ist eine andere Geschichte.

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