Genfer UN-Konferenz gegen Plastikmüll

19. August 2025

Scheitern des Plastikabkommens unterstreicht Bedeutung von Recycling

 

Die Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen sind erneut gescheitert. Damit droht ein ungebremster Anstieg der globalen Plastikproduktion mit entsprechenden Folgen für Mensch und Umwelt. Für enespa unterstreicht dies die wachsende Bedeutung von Abfall-Management und chemischem Recycling.

Auch im dritten Anlauf konnten sich die rund 180 Teilnehmerländer der Genfer-Verhandlungen über ein Plastikabkommen nicht auf eine gemeinsame Erklärung im Kampf gegen die globale Verschmutzung mit Plastik und Mikroplastik einigen. Wie bereits auf den Vorgängerkonferenzen in Paris und Busan, Südkorea, scheiterte die Konferenz am hartnäckigen Widerstand ölexportierender Länder wie Saudi-Arabien, Russland und den USA. Diese sind weiterhin nicht bereit, Obergrenzen bei der Plastikproduktion zu akzeptieren; stattdessen setzen sie auf eine stärkere Wiederverwertung des Rohstoffs. Wie es jetzt weitergeht ist unklar – der Verhandlungsführer vertagte die Sitzung mit der ausdrücklichen Zusage, diese zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Expertinnen und Experten hatten die Genfer Verhandlungen im Vorfeld als «letzte Chance» im Kampf gegen die globale Plastikverschmutzung bezeichnet.

Plastik ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken

Eine Welt ohne Plastik ist aus heutiger Sicht schwer vorstellbar. Im Gegenteil, das Problem mit Plastikabfällen, insbesondere in den Weltmeeren und damit auch in den globalen Nahrungsketten, hat sich in den letzten Jahren noch weiter verschärft. Entsprechend standen bei den gut zweiwöchigen Verhandlungen die Reduktion von Einwegplastik, die Entwicklung biologisch abbaubarer Kunststoffe sowie die Weiterentwicklung von Recyclingprozessen im Vordergrund. Die UN schätzt, dass sich ohne eine verbindliche Obergrenze die globale Plastikproduktion bis 2060 verdreifachen könnte. Bereits heute werden jedes Jahr mehr als 460 Millionen Tonnen Plastik hergestellt – rund die Hälfte davon für den Einweggebrauch – während die Recyclingquote bei knapp 10 Prozent verharrt. Die restlichen Plastikabfälle werden im besten Fall verbrannt, wodurch viel CO2 in die Atmosphäre gelangt, und finden im schlechtesten Fall mit dem Hausmüll den Weg in die Meere. Dadurch gelangen immer mehr Plastik-Nanopartikel in lebende Organismen und über unterschiedliche Wege auch in den menschlichen Körper, was zu Gesundheitsschäden führen kann.

+460 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr

+460 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr

Abfall-Management und Recyclinglösungen im Fokus

Derzeit betreibt die Kunststoffindustrie ein System, das fast ausschliesslich fossiles Öl verwendet und nur wenig davon im System behält. Damit verbunden sind viele negative Folgen. Wir glauben, dass zukünftig neben der Plastikvermeidung dem Abfallmanagement und Recycling von Kunststoffen mittels einer verbesserten Sammlung und Sortierung sowie der Entwicklung wirtschaftlicher und innovativer Technologien zur Wiederverwertung komplexer Kunststoffarten eine Schlüsselrolle zukommt. enespa hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Kunststoffkreislauf mittels chemischen Recycling von Mischplastik, alten Fahrzeugreifen sowie der Veredelung von Altöl zu schliessen. Kernkompetenz von enespa sind der Anlagenbau sowie die Bereitstellung der dazugehörigen industriellen Dienstleistungen. Ausserdem betreibt das Unternehmen ein eigenes Forschungs- und Entwicklungslabor. Die enespa ag hat ihren Hauptsitz im schweizerischen Appenzell und unterhält Standorte in Deutschland und den USA.